Aus dem Zyklus „Stationen“ (in: Tankstellengedichte)

Tankstelle im Taubertal

Über vier Fahrstreifen gespiegelt

derselbe Raum, derselbe

fränko-amerikanische Gesell,

dasselbe alte Weib, das wieder

Currysoße statt Ketchup

über schlechte Pommes gießt.

Wir wissen nicht recht, trauen

dem Blick in die Karte:

Wo gibt es noch Fallen,

ausgeschildert wie hier?

In der Ecke, wie immer,

Fahrer schwer beladner Wagen

mit ihren abgebissenen Sätzen:

Fett um die Münder und

Fabeln um die Ohren.

Wer wie sie in den Osten, seit Jahren!

Alle könnten sie erzählen, weiß was!

Wir ordern Kaffee mit viel Zucker

und als dritten Wunsch

einen Pfeil hinaus:

Die Schilder geben uns recht.

Auf unseren Tellern zwei Pommes

wie kleine verbrannte Finger.

Tankstelle nächtlich (1)

Ist Nacht und Licht

nicht mehr als

Leuchtstoff

Und Kaffee halbwarm

mitten im Licht

das ausreicht jetzt

nicht weiter als

den nächsten Weg

Tankstelle nächtlich (2)

Alles ist wie es ist

wie nicht von hier

Tankstelle nächtlich (3)

Kein Vergleich bitte

ohne Not