Biographie

Susanne Stephan wurde 1963 in Aachen geboren und wuchs in Haßmersheim in Süddeutschland auf. Ihre Eltern waren 1957 von der DDR in die Bundesrepublik gekommen; die Mutter war Mathematiklehrerin, der Vater Physiker, ihre Tante die Kinderbuchillustratorin und -autorin Margret Rettich.
Stephans Vater arbeitete in einem süddeutschen Kernkraftwerk. Seine Vorfahren hatten rund zweihundert Jahre lang als sog. Kohlebauern bei Zwickau gelebt, der letzte „Kohle-Stephan“ betrieb um 1850 mehrere industrielle Kohlebergwerke.
Stephan studierte Germanistik, Geschichte und Romanistik in Tübingen, Konstanz, Hamburg und Paris (Licence in Geschichte an der Universität Paris IV). Nach Praktika in Verlagen (u.a. im Oetinger-Verlag und bei Rowohlt) und im Deutschen Literaturarchiv Marbach war sie als Lektoratsassistentin im Belser Verlag Stuttgart tätig. Seit 1995 ist sie freie Autorin und veröffentlicht Lyrik, Kurzprosa und Essays, u.a. zu Ilse Aichinger, Eduard von Keyserling, Joseph Roth, August Stramm und John Cage.
Ihre Gedichte erschienen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, in der Literaturzeitschrift Akzente und im Jahrbuch der Lyrik, die Essays ebenfalls in der F.A.Z. bzw. der Digital-Beilage Bilder und Zeiten, etwa über René Descartes anlässlich des 400. Jahrestags seiner Traumnacht vom 10. auf den 11. November 1619. In Sinn und Form veröffentlichte Stephan Essays über Novalis und die Karbonisierung der Welt,, über Theodor Storm und Francis Ponge, begleitet von der deutschen Erstübersetzung einiger seiner Kurzprosastücke.
Sie lebt mit ihrer Familie in Stuttgart; sie leitet die Stolperstein-Initiative Stuttgart-West und ist Mitglied im PEN-Berlin

Preise
  • Thaddäus-Troll-Preis des Förderkreises dt. Schriftsteller in Baden-Württemberg 2007 (Laudatio: Dorothea Grünzweig)
  • Kleiner Hertha Koenig-Preis auf Vorschlag der Hauptpreisträgerin und Laudatorin Jenny Erpenbeck 2008
Stipendien
  • Jahresstipendium des baden-württembergischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst 2005/2006
  • Stipendium für das Deutsche Studienzentrum in Venedig April/Mai 2009
  • Stipendium für die Casa Baldi in Olevano Romano 2014
  • Spreewald-Literatur-Stipendium 2015
  • Heinrich-Heine-Stipendium der Stadt Lüneburg Sommer 2018
  • Künstlerhauses Lukas in Ahrenshoop Juni 2020
  • Stadtschreiber-Stipendium Helsinki auf Einladung des dortigen Goethe-Instituts, August/September 2023
Weitere Auszeichnungen
  • Einladung zum Open mike 1997
  • Nominierung für den Förderpreis zum Bremer Literaturpreis 2003 mit den Tankstellengedichten
  • Gastkünstlerin am CERN in Genf Sommer 2015; Abschlusslesung an der Universität Genf, zusammen mit Gao Xingjian (Literaturnobelpreisträger von 2000)
Sonstiges
  • Aufenthalte in der Fondation Ledig-Rowohlt in Lavigny/Lausanne, 2010, in der Fondazione Bogliasco bei Genua, 2011, im Hawthornden Castle/Edinburgh, 2013, im Brechthaus im dänischen Svendborg, 2023, und im Baltic Centre for Writers and Translators in Visby/Gotland, 2024
  • Zahlreiche Radiointerviews zu Der Held und seine Heizung und Lesungen u.a. in Weimar, Berlin, München und auf der LitCOLOGNE 24.
  • Einladung zur Kafka-Tagung der Universität Urbino im Herbst 24; eine italienische Übersetzung von Der Held und seine Heizung ist in Vorbereitung.